Unsere Gedanken zur Zucht

Verantwortungsvoll Züchten bedeutet nicht einfach nur Welpen zu produzieren.

Wissen um Aufzucht, Genetik, Epigenetik und Erbkrankheiten und sorgfältige Auswahl bei den Verpaarungen mit Blick in die Zukunft. Züchten bedeutet schon die nächsten Generationen zu bedenken, dieser Verantwortung sind wir uns bewusst.

 

Das wichtigste Kriterium sollte immer die Gesundheit sein!

Es stehen uns heute zumindest für einen Teil der erblich bedingten Erkrankungen Gentests zur Verfügung. Unsere Großpudel werden neben den erforderlichen Untersuchungen für die Zuchttauglichkeit auch komplett gengetestet.

 

Unser Ziel ist es gesunde, wesensfeste und sozialverträgliche Großpudel zu züchten, die den heutigen Anforderungen des Alltags gewachsen sind. Ein funktioneller Körperbau ohne Übertypisierungen, gute Nerven und Sportlichkeit sind uns dabei wichtiger als die Farbe. 

Grundsätzlich ist der Großpudel ein sehr gesunder und alt werdender Hund, trotzdem kann auch aus sorgfältigster Zucht ein kranker Hund entstehen.

 

Warum testen wir die genetische Diversität und DLA?

Grade im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen wie z.B. Epilepsie, SDU, Morbus Addison und Sebadenitis, (für die es noch keine Gentests gibt) ist uns Offenheit und die Zuhilfenahme eines genetischen Diversitätstests (VGL UC Davis und Feragen) bei jeder Verpaarung sehr wichtig. Damit ist es möglich, die tatsächliche, genomische Verwandtschaft zweier potentieller Elterntiere zu ermitteln.

 

Denn auch wenn die Hunde laut Ahnentafel miteinander unverwandt sind, bedeutet dass nicht, dass sie nicht einen Großteil gleicher Gene tragen. Ebenso können laut Ahnentafel verwandte Tiere genetisch völlig unterschiedlich sein.

Leider gibt es für die Pudel noch keine einheitliche und vollständige Datenbank in die alle Ergebnisse eingetragen werden wie bei einigen anderen Rassen.

Das Wesen

Für uns gehört der Punkt Wesensfestigkeit ganz klar auch in den Bereich Gesundheit. Immer wieder erleben wir unsichere und/oder ängstliche Hunde, für die laute Geräusche, fremde Menschen, andere Hunde oder normale Umweltsituationen massiven Stress bedeuten. 

 

Wir züchten nur mit sicheren und wesensfesten Hunden, dies gilt nicht nur für unsere Hündinnen, sondern im Optimalfall genauso für den jeweiligen Deckrüden. Aus diesem Grund lernen wir die potentiellen Deckrüden wenn möglich schon kennen, bevor die Hündin läufig ist. 

 

Oft ist es schwierig herauszufinden, welches Verhalten genetisch bedingt, und welches einfach erlernt oder einer schlechten Aufzucht geschuldet ist. Wenn eine unsichere Hündin Welpen bekommt, sollte man sich bewusst sein, dass es sehr viel Wissen und Engagement bei der Aufzucht und der Wahl der Besitzer braucht. Durch die fortschreitenden Erkenntnisse aus der Epigenetik wissen wir, wir schnell ein bestimmtes Verhalten erblich werden kann, wenn die richtigen epigenetischen Marker aktiviert werden.

 

Wir möchten im Optimalfall sichere, selbstbewusste und wesensfeste Hunde züchten, auch wenn der Anspruch an die Erziehung damit etwas höher wird.

 

Es gibt für den Großpudel weder einen Wesenstest, noch eine Arbeitsprüfung, nur die Wesensüberprüfung bei der Zuchttauglichkeit. Diese lässt unserer Meinung nach allerdings oft zu wünschen übrig.

Farbe 

Die jahrelange Zucht auf Farbe (schwarz nur mit schwarz, braun nur mit braun etc.) hat dazu geführt, dass der Genpool in der jeweiligen Variante immer enger wurde. Dem versuchen wir heute durch überlegte Farbmischverpaarungen wieder entgegen zu wirken.

 

Grade die silbernen Pudel sind genetisch sehr eng miteinander verwandt. Den "Umweg" über andere Farben - um dann in späteren Generationen wieder silberne/graue Pudel zu bekommen - sehen wir dabei als sinnvolle Möglichkeit.

 

Körperbau

Wir favorisieren einen moderaten, eher kräftigen Körperbau ohne extreme Winkelungen, Giraffenhals und spektakulärem Gangbild. Laut Standard ist der Pudel länger als hoch, auch wenn heute eher sehr kurze Rücken erwünscht sind. Leider hat der Großpudel oft eine zu steile Front und kaum Vorbrust und es ist schade, dass er als ehemaliger Wasserhund häufig kein guten Schwimmer mehr ist. Auch der Fang sollte unserer Meinung nach kräftig und breit genug sein, damit alle Zähne problemlos darin Platz finden können. 

 

Einige Pudel fressen mäkelig, und sind oft sehr dürr mit wenig Muskulatur. Wir möchten nur mit Hündinnen züchten, die problemlos fressen und gute Futterverwerter sind (wichtig in der Trächtigkeit). Biene und Eseniya fressen und verwerten ihr Futter gut (Eseniya häufig zu gut) und haben es bisher glücklicherweise auch an ihre Nachkommen weitergegeben. 

Die Zuchthündin

Unsere Hunde sind Familienmitglieder, die uns im Leben begleiten und mit denen wir gerne sportlich aktiv sind, deshalb wird es bei uns nicht ständig Welpen geben. 

 

Je nach Verein darf eine Großpudelhündin mit 18-24 Monaten das erste Mal belegt werden. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Großpudel ca.3,5 Jahre brauchen, um körperlich und mental richtig erwachsen zu werden. Wir haben für uns entschieden, in Zukunft mit unseren Hündinnen frühestens mit 3 Jahren den ersten Wurf zu planen. Außerdem sollten einer Hündin unserer Meinung nach nicht mehr als max. 3 (in Außnahmefällen 4) Würfe in ihrem Leben zugemutet werden, mit einer Pause von mindestens 1,5 Jahren zwischen den Würfen.